Jedes Jahr, am letzten Juni-Wochenende, findet in Naumburg das Kirschfest statt. Es ist genau die Erntezeit der Süßkirschen aber darum geht es beim dem Fest gar nicht. Es ist eine lebendige Sage, die in Naumburg jedes Jahr neu gefeiert wird.
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Die Kirschfest Sage
Die Sage berichtet von Hussiten (böhmische Revolutionäre) unter Führung des Feldherrn Andreas Prokop, die die Stadt Naumburg im Jahre 1432 belagerten. Der Bevölkerung ging es deshalb nicht so gut, da auch der Handel praktisch nicht stattfand und es keine Nahrungsmittel gab. Eines Tages, initiiert von einem Lahrer, ging eine Gruppe Kinder, begleitet mit weißen Büßerhemdchen, vor die Stadttore und bettelten um Gnade. Dem Feldherr Prokop hatte das offensichtlich gut gefallen und er schenkte den Kindern Kirschen, gab die Belagerung auf und zog weiter. Diese Sage bildet heute den Kern des Volksfestes und die Szene mit den Kindern und dem Feldherren wird auf dem Markt während es Festumzuges nachgespielt.
Peter-Pauls-Messe
Einen weiteren Höhepunkt ist die Peter-Pauls-Messe (auch Naumburger Messe oder Petri-Pauli-Messe genannt) am Sonntag. Was viele vielleicht nicht wussten ist, dass Naumburg als Messestadt früher mit Leipzig konkurrierte und die Peter-Pauls-Messe eine Art Messe mit vielen Verkaufsständen darstellt. Den Namen hat die Messe von den beiden Schutzheiligen der Stadt, Peter und Paul. Die Peter-Pauls-Messe gehört zu den ältesten und bedeutendsten Messen Mitteldeutschlands.
Bombendrohung zum Kirschfest
Das Wetter meinte es gut aber leider gab es am Samstag einen unschönen Zwischenfall. Auf dem Geländer der Vogelwiese, stehen jährlich die Fahrgeschäfte vom Kirschfest und sehr viele Zelte, die teilweise alle Livemusik oder DJ Musik anbieten. Ganz klar, dass da auch sehr viele Leute unterwegs sind. Dann gab es am Abend telefonisch eine Bombendrohung. Die Polizei musste reagieren und räumte das Gelände der Vogelwiese. Wie berichtet wurde lief das auch alles sehr “geordnet” ab. Danach wurde das gesamte Gelände durchsucht aber man hat natürlich nichts gefunden. Vermutungen wer der Anrufer war gab es viele. Am Sonntag wurden dann die Taschen der Gäste kontrolliert. Das war natürlich mehr eine Aktion um die Bevölkerung zu beruhigen und zu zeigen das man etwas tut. Meine Tasche z.B. hatte mehrere Seitentaschen, die diverse Akkupacks in einer stattlichen Größe enthielten. Ich musste aber nur den Fotoapperat zeigen.
Der Kirschfest Umzug
Wer mit dem Auto zum Kirschfest fuhr, hatte ein klitzekleines Parkplatzproblem. Da meine Lebensgefährtin früher in Naumburg wohnte, kannte sie Stellen wo man gut parken konnte. Glück gehabt! Der Umzug war sehr gut. Wenn man in die Gesichter der Teilnehmer sah, konnte man erkennen, dass alle viel Spaß dabei hatten. Was mich persönlich etwas zum nachdenken brachte war: Muss man Babys mit zum Umzug nehmen und dem Stress und der Sonne aussetzen? Ne, muss man glaube ich nicht. Ein Kind wirkte beim Umzug etwas “verstört” aber es wurde rechtzeitig bemerkt und Mutter nahm das Kind aus dem Umzug heraus. Aber ansonsten war alles sehr sehenswert. Traditionsvereine, “normale” Vereine, Sportvereine, Initiativen und geschichtliche Bilder wechselten sich beim Umzug ab und alle haben sich auch sehr viel Mühe mit den Kostümen gegeben.
Bilder vom Kirschfest
Bilder: dd-eventfotograf Dresden